PROVERBI E MODI DI DIRE

Gerade im Frühling neigen wir dazu, die trüben Wintergedanken abzuschütteln und der guten Laune Raum zu geben:

Essere di buon umore „gut d´rauf sein, fidel sein, gut gelaunt sein, gute Laune haben.

Essere di umore nero oder essere di umore cattivo „schlechte Laune haben, schlecht d´rauf sein“ passt da gar nicht und würde nur die gute Laune verderben!

Vielleicht gibt es aber einen gewichtigen Grund, der die Stimmung verdorben hat:

Essere fritto

„erledigt, geliefert sein“ (wörtlich: gebacken, gebraten, frittiert). Da ist wohl etwas Schlimmes passiert, mit dem man nicht gerechnet hat und das keinen Ausweg erkennen lässt. Vielleicht eröffnet sich aber doch eine Lösungsmöglichkeit, die allerdings mit großen Schwierigkeiten verbunden sein kann:

È una gatta da pelare

wörtlich: „eine Katze zu häuten“ – das bedeutet, ein schwieriges Problem zu lösen, „eine harte Nuss zu knacken“! Im Italienischen eine sehr drastische Ausdrucksweise, über deren realen Hintergrund man wohl besser nicht allzu konkret nachdenken sollte!

Nicht nur Probleme haben verschiedene Qualitäten im Bezug auf ihre Schwierigkeiten, auch allgemeine Lebensereignisse sind oft ganz unterschiedlich gelagert und bedürfen einer differenzierten Betrachtung; man darf daher nicht „alles in einen Topf werfen“

fare di ogni erba un fascio

wörtlich: Aus jedem Kraut ein Bündel machen. Gemeint ist damit die „sortierende“ Wertung verschiedener Situationen, Ereignisse und Gegebenheiten. Im Deutschen stehen dafür die Redensarten „nicht alles über einen Kamm scheren“ oder auch (etwas veraltet) „nicht alles über einen Leisten schlagen“, was wohl dem Arbeitsbereich eines Schusters entnommen ist, der bei der Anfertigung neuer Schule je nach Größe und Machart verschiedene Leisten verwendete, um „passende“ Schuhe zu fertigen.

Ein recht „farbiges“ Sprichwort lautet:

Il diavolo fa le pentole ma non i coperchi

„der Teufel macht die Töpfe, aber nicht die (dazu passenden) Deckel“. Etwas frei interpretiert: Der Teufel führt in Versuchung, ohne sich um die Folgen zu kümmern. Die deutsche Entsprechung des Sinngehalts ist sprachlich ganz anders gelöst: „Nichts ist so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen“! „Unrecht Gut gedeiht nicht“ trifft auch diesen Sinn.

Lascia una risposta

Please enter your comment!
Please enter your name here